Emanuel Jacob

Mein Onkel Emanuel Jacob hat sich wie seine zwei jüngsten Brüder vom Glauben der Vorfahren losgelöst. Um sich gegenüber seinem Vater, einer äusserst dominanten Autorität, zu beweisen, wollte er etwas Grosses leisten… und »den kleinen Wollenden» beim Tod überwunden haben. Er lavierte zwischen Sänger, Maler und Schriftsteller (denn als ihm bei seiner Fussreise bis und quer durch Schweden – und später im Tessin, in Paris und Montlaux nichts gelingen wollte – dachte er, seinem Vater sich wenigstens mit einem Roman sich zu beweisen).

Nicht, dass er nicht hätte malen können (das Talent hatte er vom Vater geerbt). Da er in einem buch- und bilderlosen Haus aufgewachsen war, wollte er sich die »Farb- und Bilderwelten» anderer Maler aneignen; zum Beispiel Bonnard

ihn störte bei Bonnard dessen »Geschichten erzählen». Ihm schien hier bei sich gut gelungen, diese »Erzählen» (das können Gegenstände, Befindlichkeiten, Gefühle erkennen sein) etwas zu unterdrücken.

Der Antagonismus von »Erkennbarkeit» (Geschichten) und reiner, absoluter Malerei zieht sich durch sein ganzes Werk:

Hier ein Meisterwerk der reinen Intuition (ohne den »kleinen Wollenden», ohne Geschichten). Man erkennte zwischen zwei dunklen Linien ein rosa Ding in einem rosa Ding, die leuchten. Von diesem Leuchten geht in die hellen Pinselstriche rechts viel über – man meint, eine Fortsetzung des rosa Dings, unten zwischen dem ersten Pinselstrich mit dem meisten Rosa und dem Zweiten, zu erkennen. Darüber, auf den zwei dunklen (Pinsel)strichen liegt ein roter Fleck, der teilweise auch leuchtet – und oben hat es noch zwei weitere. Ein hellbrauner Pinselstrich, der unten von oben/aussen gesehen ist – und beim roten Fleck die Innenseite nach oben kehrt u(Ähnliches auch bei den zwei dunklen Strichen – dieses Fänomen ist ja zufällig – eben durch Intuition so entstanden – nicht mit Präzision gebildet! ). Zwischen dem hellbraunen und dunklen Pinselstrich sind blaue Flecken, die Oberen leuchten blau, daneben (rechts) weisse, die rosa vom rosa Ding abbekommen. Noch weiter rechts Gelb, das auch noch darüber wieder vorkommt, aber auf den zwei dunklen Pinselstrichen senkrecht zu den schon Beschriebene liegen. Auf dem Unteren liegt der schon erwähnte rote Fleck auf, der Obere geht über den roten Fleck »und hält» ihn fest. Grün folgt neben dem Gelb – zu diesem hin leuchtend, von innen, die Leuchtquelle erleuchtet auch das Gelb. Oben, über den roten Flecken, etwas wie »eine Glasscheibe mit Wassertropfen» – und so weiter.

Ein gleichzeitiges, ähnliches Bild – aber hier finden sich fast ausschliesslich in einer mittleren Zone die »kleinen Elemente». Das Ganze gleicht einem Fisch oder Vogel.

Auch da, das Leuchtende (vor allem Gelb – und das orange Rund darauf) ist wie eine Fackel in der Mitte konzentriert. Die blauen und roten (Pinsel)Striche »führen in »die Laterne» hinein». Oben mit Blau und Violett »die Krone».

Ein »blaues, dekoriertes Motiv» vor braunem Grund, unten rot und weisse, links lila mit einer Art »Spiegelungen» des Motivs» (rechts).

Hier »nur noch Fisch und Vogel» – sie sind wie »dekorierte Motive» vor Boden und Wand…

Das Gesagte gilt auch von den späten Aquarellen – hier eine Art Figur – nochmals sei gesagt: das ist nicht »komponiert» – sondern aus der Intuition (richtig, grossartig und fabelhaft) hingeworfen…

Farben verlaufen, andere werden zum »Gestricke»…

Rauch von Oben und vor einem blauen Gnomen und einem Schattenteufel, der unten sein Rad stehen hat, auf einer WC-Schüssel, aus der ein Schwarzes aufsteigt, in das braune, mittig leuchtende, ausgekerbte Brett…

Weiter zurückliegend in der Zeit sieht man hier das früher einmal gefunden Grundgerüst (hier als blaues Rechteck – die Randzonen sind »nur» braun und grün gefüllt – oben mit Pinselstrichen »wie Endivienblätter» – und seitlich abstrakte Vögel – wie Emanuel sie im Elternhaus auf dem Bild an der Ofenwand schon als Jüngling hingezaubert hat – sein Vater hat sie als »Dekoration» in seinem Salon für die Kunden toleriert). Ein oranger Pinselstrich vor und hinter dem blauen Rahmen schafft Tiefe. Weisse Pinselstriche sind Flügel, Federn – und Spritzer Elfen(Tanz) zu einem orangefarbenen Licht. Andere weisse Flecken rechts unten sind Kordeln…

Gehen wir in der Zeit noch weiter zurück…

Auseinandersetzung mit dem Kubismus…

..wo er auch mit »3d-Effekten gearbeitet hat…

…Auseinandersetzung in den 50er Jahren mit Klee und Kandinsky (erkennbare Formen – aber »keine Geschichten»)…

..noch früher – Auseinandersetzung mit Mondrian…

..ganz früh: das Abendmahl (Referenz ans Gegenständliche und an die Religion – auch »ein Omega»)