Dresden

Herausragend, zB. durch Massivität (2. Semperoper). Fragen stellen sich: was symbolisiert es (in Dresden: Königstheater oder Bildungstempel?). Die Architekten sehen sich als Elite. Es gibt auch Anleihen beim Gruppenbau (Schlösser und Burgen sind (be)herrschend – oder dann soll es wie «etwas Gewachsenes» (also alt, würdig, dazu gehörend) aussehen

1 Semperopern in Dresden (bezüglich architektonischer Substanz «fehlerhaft»)

1. Bau, abgebrannt. Ein Haus (vom und) für den König (separater Eingang und Treppe, etc. für ihn).

Das Wichtige sind die Zuschauer (vor allem der König) –> Zuschauerraum dominant, der höchste Bauteil. Die Pausengalerien wickeln sich um ihn. Eine Achse, um diesen Bauteil optisch mit dem Bühnenhaus zu verbinden, fehlt.

-Merkwürdig der Eingang in der Galeriemitte (ohne architektonische Höhung –> wohl für’s Volk) und die Hauptzugänge (als portes cochères), welche auf den Bühnenkörper orientiert (für den König und die Adeligen im Parterre) – und von den Galerien durch monströse Treppenhäuser getrennt sind.

2. Bau; nur noch durch den König betrieben, das «Volk» muss den Bau zahlen (Kriegsniederlagen, der König ist von den Preussen nur noch geduldet) –> Bildungsbau:

-Das Wichtige sind die Stücke –> Bühnenraum dominant, der höchste Bauteil; nur dem höchsten (und deshalb wichtigsten) Bauglied gebührt der Tempelfries. Die Pausengalerien nur noch segmentförmig.

-Der Eingang in der Galeriemitte (jetzt mit architektonischer Höhung –> mit Loggia für Ansprachen des Königs – Zutat von Semper, war nicht im Programm!) und die Hauptzugänge (als portes cochères), welche nun besser auf den Zuschauerraum orientiert sind, mit je doppelten Treppenanlagen und von den Galerien nur noch wie durch Messer geschnittene Richtungsänderungen geschieden – aber mit Übergängen verbunden.

-Eine Achse, um den Zuschauerraum optisch mit dem Bühnenhaus zu verbinden, ist jetzt eingeführt.

-Die Tektonik (Sockel und Aufbau) zerteilt die Galerien optisch.

-Eine wichtige Leistung des Architekten war das Festlegen des Schmuck-/Bildprogrammes (Skulpturen und Ornamente): Dionysisches statt Apollinisches (Musik und Drama); Quadriga, Tribuna und Triumphbogen sind römisch imperial nachgebildet (das Gebäude wurde auch als Monument eines Genies auf Kosten der Allgemeinheit empfunden; Semper lehnte das Budget ab mit der Begründung, dass ein Monumental- oder Prachtbau so nicht möglich sei).

Semper kann man unterlegen, dass (zusätzlich dazu, dass ein Gebäude physisch gebaut werden muss):

1. der Bau ein Monument ist

2. das Bildprogramm zentral ist (Identität)

3. die Disposition und Ausgestaltung der Fassaden, Bauteile, Volumina zum Stil gehört

4. die Komposition (wie geht es zusammen) das Gebäude ausmacht

5. Räume, Zirkulation gestaltet werden

LC’s Kritik am Akademismus dagegen könnte man entsprechend formulieren:

1. entfällt, der Bau eine Maschine ist (das die Tätigkeiten darin funktionsgerecht ausgeführt werden können)

2. entfällt, ein Bildprogramm unnötig ist

3. entfällt, es eine architektonische Substanz gibt (die Prinzipien), welche «die Architektur» (Wert) bestimmt

4. entfällt, die Komposition auf Elemetarformen reduziert werden und den 5. Punkten einer neuen Architektur folgen soll

5. entfällt, da aus 3. folgend