Pavlodar 2015

Es gibt verteilt auf die Stadt unzählige Einkaufszentren. Diese sind vorwiegend in kleine, geschlossene, vollgestopfte Shops eingeteilt, welche an einem Korridor aufgereiht sind. Meistens sind es Kleiderläden, Läden für Schuhe, Schmuck, Nippes, etc. Die Kundenfrequenz ist minim.

Legende: Einkaufen: orange, Schulen: blau, Uni: rot

Oben links rot = EKZ Metro; Mitte das nach rechts offene U = Artur; unten rechts die 2 Quadrate: Greewich (food) und EKZ bei den Teichen).

In einigen Shoppingzentren gibt es eine food-Abteilung, dort sind meistens die Waren nicht frei zugänglich (in Glasvitrinen, mit Einzelbedienung) wie dem Kwasar, schräg links unten vom Artur, das grosse orange Ding mit dem hellblauen Textfeld mit gelber und roter Schrift.

Es sind etwa 11 sehr grosse Einkaufszentren vorhanden (bis 100‘000m2) und unzählige kleinere und kleinste. Die Bazars (Billigstprodukte meist aus China sind nicht dargestellt: zB im Innenhof (250 x 350m) des EKZ Artur und noch grösser neben dem Bahnhof in einer riesigen Arena).

Museum Eines der ältesten „Einkaufszentren“ aus dem Beginn des vorigen Jahrhunderts ist heute ein Museum.

Der Kwasar bietet auf 3 Etagen alles was man will, auch einen food-Supermarkt mit zB. offenem Fleischverkauf, nötigen Lagern und Vorbereitungsräumen hinten und im Innenhof eine geschützt Rampen-Anlieferung.

Im neuen EKZ bei den Teichen, Batir Mall, besteht ein separater, aber vom EKZ direkt zugänglicher food-Laden, Greenwich, der alles verkauft (Convenience – mehr als in Europa), Tiefkühlware, Frischwaren (Gemüse, Früchte, Fleisch, Milchprodukte, Backwaren) und alle anderen üblichen Produkte. Es gibt auch eine Hausbäckerei und –Metzgerei – alles wie zB. in einem Megastore. Im selben Laden gibt es auch Discountprodukte auf Paletten oder im Hochregallager und die etwas teureren Waren im Offenverkauf (Wägeli, Selbstbedienung, Kassenwesen – alles wie in Europa). Dieser Laden hat etwa 5‘700m2 Verkaufsfläche.

Das glitzernde neue Shoppingcenter (22‘000m2 Fläche) daneben bietet alles andere, vor allem türkische brands, Bars, Restaurants, 4 Kinos mit 430 Plätzen, Gaming and Entertainment, Kids Corner, und ein ganzjährlich offenes NHL-Eisstadion (1‘500m2) mit 3‘000 Zuschauerplätzen. Es gibt 235 Parkplätze, am Wochenende viel zu wenige. Das EKZ ist hervorragend mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen. 

Am Modell und an der Hauptfassade sieht man die eher zufällige Volumetrie, die sicher daher rührt, dass etliche Betreiber hier ihren Einfluss geltend gemacht haben (Kino = roter Bauteil; beim Modell im Vordergrund die etwas höhere Eishalle, der Aufbau hinter dem Kinoteil gehört zur Spielhölle, die im Obergeschoss liegt und als einzige zweigeschossig ausgebildet ist).

Am oberen Stadtrand und deshalb weniger frequentiert, liegt das EKZ Metro (die meisten Käuferinnen sind mit dem Tram (55 Tenge, abends 80), dem Bus (Fahrt 60 Tenge = 25cents) und dem Taxi (400-500 Tenge = 2Euro) unterwegs und kaufen deshalb nur wenig aufs Mal – zudem erlaubt das schmale Budget keine Grosseinkäufe – ebenso wenig kann beim Tanken der Benzintank vollgefüllt werden).

Hier sind Bauweise, Standard Halle und Technik, Andockstellen, Wägelibahnhof, Recycling, Angebot, Verkaufsweise, Kundenbindung durchaus europäisch oder amerikanisch.

Dieses EKZ ist (wie auch Batir Mall) ein Stahlbaut und hat Wände und Decken aus Sandwichpaneelen (gute Dämmung und schnelle Bauweise).

Zudem hat es leicht geneigte Dächer mit Entwässerung nur nach einer Seite und teilweise RWA. Die Fuchttreppen aus dem oberen Geschoss gehen über offene Feuerleitern. Auch dieser Laden ist im Inneren organisiert wie in Europa, mit freiem Zugang zu den Waren (nicht wie in den älteren EKZ am Ort). Alles ist natürlich auf dem Bodenniveau innen wie aussen. BatirMall, Metro und auch der Kwasar haben also alle alles, was ein europäisches Einkaufszentrum ausmacht, wobei nur im Kwasar die Läden (noch) klein sind – und zwar deshalb, weil hier mögliche Probleme und Verluste (nicht verkaufter oder verderblicher Waren) vielen „kleinen“ Verkäuferinnen überlassen ist – sie geschäften alle auf eigenes Risiko.

Das Einkaufszentrum Artur hat keinen food-Verkauf, keine Anlieferung und sein Erdgeschoss befindet sich erhöht, etwa +2 Meter über dem Aussenniveau.

Überwachung

Die Überwachung aller Einkaufszentren (und Büros und Wohngebäude) funktioniert mit Security-Personal.

Einzelgeschäfte

In den Wohnquartieren gibt es alle paar Meter ein Magasin, welches Waren des täglichen Gebrauchs verkauft, doch ohne Früchte und Gemüse (Konserven, Teigwaren, Milch- und Fleischprodukte, Getränke, etc.).

Die Läden sind oft nicht an das Warensortiment angepasst (zu gross; pro Laden hat es 2 – 6 Bedienerinnen. Die Dichte der Läden ist enorm, die Waren sind günstig, der Umschlag der Waren aber wohl zu gering – alle Produkte, die ich eingekauft haben, deren Daten waren seit 1 – 2 Monate abgelaufen.

Das Wenige ist dicht gepackt.

Einzelverkauf Früchte und Gemüse

In den Wohnquartieren werden die Früchte und Gemüse, teilweise auch Blumen, durch fliegende Händlerinnen verkauft: auf offener Strasse, in Zelten, aus Klein-LKW’s, etc. Man findet alles, auch exotische Früchte, nur Salate aber kaum. Einige Verkäuferinnen sind „Babuschkas“, ältere Frauen, die ihre Produktion aus den Vorgärten und den Gärten der Datchas verkaufen – oft nur 2 – 3 Produkte.

Bazar

Im Innenhof (etwa 250 x 350m) des Einkaufszentrums Artur (unser Projekt) hat sich ein Bazar in Containern installiert, teilweise mit Holzplankenböden und Wellblechdächern gegen die Sonne und das Wetter. Im Winter (9 Monate mit sehr kaltem Wetter) funktioniert dieser Markt kaum noch. Hier wird alles verkauft, was es gibt (Kleider, Schuhe, Decken, Betten, Brautkleider, Motorenzubehör, Reifen, etc., etc.).

Um das Gebäude herum haben sich unter Bäumen lauschige Gartenrestaurants und Biergärten installiert. Am Wochenende kommen noch Verkäufer in Lastwagen, die zu Verkaufszwecken hergerichtet  sind, und bieten allerlei Esswaren an, zum Sofortverzehr, dann Fleisch, Fisch, Käse, Backwaren – wie bei uns an Wochenmärkten.

Analyse

Spontan-Umfragen haben ergeben, dass die Leute gerne im Zentrum (zB. im Artur-Einkaufszentrum) shoppen, da alles am selben Ort zu haben ist. Zudem werden drinnen und im Bazar manchmal die genau gleichen Waren angeboten, die dann im Bazar günstiger eingekauft werden (das gewünschte Gut und ein Erfolgserlebnis!). Dann kaufen Mädchen in Gruppen oft den ganzen Tag ein (es gibt kaum was anderes zu tun) – die Imbissbuden am Ort machen dann kleine, nicht zu teure Pausen möglich.

Der food-Bereich ist noch kaum so organisiert, dass das Betreiben von grösseren Läden (wie Lidl, Aldi, REWE, Coop, Migros, etc.) möglich wäre (es gibt kaum Ladenketten (mit entsprechender Infrastruktur: retail, totalstore, etc. – dann pooling beim Einkaufen, etc.), es gibt auch keine Verteilzentren und so weiter).

Es gibt keine Abnahmeorganisation zu den Produzenten. Auch diese sind nicht organisiert. Sie haben keine Produktions- und Absatz-Strategie.

Die Produktion (Lagern, Waschen, Kalibrieren, Abpacken, Versand) ist zudem häufig noch lokal organisiert und Verarbeitungszentren und Lagerhäuser für Früchte und Gemüse fehlen zum grossen Teil. Allerdings habe ich eine Fabrik zu Herstellung von Pommes-frites gesehen, mit den modernsten Betriebseinrichtungen von Kiremko (Holland).

Ganz allgemein kann man sagen, dass das Risiko (food = schnell verderbliche Ware) der food-Läden – das Gleiche gilt auch für alle anderen Waren (Kleider, Schuhe, etc.) – den Kleinstverteilern überlassen wird (die das dann teilweise auch noch den Endverbrauchern weitergeben – siehe die meistens „abgelaufenen“ Produkte, welche diese verkaufen). Es existiert eine Unzahl verschiedenster Zwischenhändler, wovon jeder einen kleinen Profit einzieht. Dieser Gewinn entgeht so natürlich einem potenziellen Grossverteiler!

Man vergegenwärtige sich die tägliche Arbeit der Verkäuferinnen von Gemüse, Früchten und den haltbaren Fleischwaren (Würste, geräucherte Schinken oder hier viel Pferdefleisch) – das Gleiche gilt auch für das Frischfleisch und den Fisch, sowie für die Milchprodukte): Die Produkte müssen alle am Morgen appetitlich und in der Weise, dass ein Warendruck entsteht, aufgebaut werden – und abends wieder weggeräumt werden. Im Kwasar zB. machen das für alle diese Produkte je Sorte vielleicht etwa je 20 Einzelhändlerinnen (alle verkaufen das Gleiche!). Alle bezahlen dem Inhaber des EKZ eine bescheidenen Standmiete.

Manchmal geht das Spiel noch weiter – indem ein „Kleiner“ (shop-keeper) jemanden anstellt, der zu seinen Sachen schaut – also die mühselige Arbeit macht und den ganzen Tag wartet – und etwas Provision erhält, für alles was er verkauft hat!

In derselben Art werden hier auch zB. die Minibusse betrieben oder die Taxis; die einzelnen Fahrern geschäften auf ihr Risiko, manchmal wird ihnen das Fahrzeug in Miete zur Verfügung gestellt – oder sie bringen es selber. Sie zahlen eine Grundtaxe, um diesen „Service“ erbringen zu dürfen.

Viele Kundinnen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln (mit dem Bus oder dem Taxi)  unterwegs – was einen Grosseinkauf kaum möglich macht.

Ebenso erlaubt das schmale Budget keine Grosseinkäufe – das Einkaufen muss auf mehrere Male verteilt werden.

-Planung

Eine Vorplanung kann mehrere Male bei den town-architects vorgestellt werden – sie beurteilen Höhe, Schattenwurf, feasibility, Ästhetik, Bauform, etc. Wird das Projekt als gut/machbar betrachtet, wird es normalerweise einem Generalplaner (Architektur, Statik, Elektroplaner, Haustechnik, Kälte, Brandschutz, etc.) übergeben; dieser erstellt ein komplettes Dossier (Projekt- und Ausführungspläne, Details, Schematas, Ausschreibungen, KV, Terminpläne, etc.) und stellt den Bauantrag (Expertise). [Für einen Kuhstall (= Fabrik), Kosten: 13 Mrd Tenge = 6 Mio Euro (etwa 6 Gebäude 125 x 25m à 20‘000m2 à 300 Euro/m2; 5 x weniger als in Europa – analog zu den Wohnungspreisen), erhielt der Generalplaner 25‘000 Fr. Das Projekt wird dann durch eine Bauleitungsfirma realisiert, welche 1.62% Honorar erhält und der Generalplaner noch 0.2% der Baukosten = 12‘000 Euro für die Oberbauleitung. Gemäss Leitfäden für die Planung solcher Industrieprojekte sollten es 10 x mehr sein  – doch gibt der Markt nicht mehr her…auch, weil es keine Berufsverbände gibt – und auch keine Gewerkschaften – und auch keine Versicherungen (Renten = ca. 150 Euro/Monat; die Dolmetscherin erhält 50 Euro/Woche, als zukünftige Assistentin der Chefin 400 Euro/Monat. Die medizinische Versorgung ist zwar gratis, es gibt ja keine Krankenkassen, doch müssen die Medikamente oder die Spezialbehandlungen (Röntgenbilder, etc.) selber bezahlt werden)…]. Die Realisierung/Bauleitung geschieht in der Baufirma vom technischen Dienst. Alle Änderungen werden von der Architektin erklärt, welche im Dossier die entsprechenden Planänderungen vornimmt. Es gibt keine Werkplanung im europäischen Sinn (Planungskultur eher so wie in den USA) – doch alles ist beschrieben und es wird auf Details und Spezifikationen verwiesen.

Die Bauleitung, eine Frau, überwacht mehreren firmeneigenen Bauleiter.

Projekte mit kleinen Räumen (12m2, Salon 18m2), separaten Küchen und finsteren Bädern – viele (dicke) Wände, weniger Fenster als in Europa (Kälte im Winter); wenig tiefe Balkone.

Haupttreppe aus feuerpolizeilichen Gründen nach draussen auf den Balkon führend, dann wieder rein. Die Häuser sind hoch und bestehen aus Sichtstein, sie sind nicht gedämmt. Genauso werden auch die schickesten Wohnungen (im Stile Milanese, im altengelischen Stil, französchich, römisch – wie die alten Römer) geplant!

-Verdienst: Die Leute verdienen etwa 300 Euro/Monat, viele haben eine „Eigentumswohnungen“ (2 Zimmer, gesamthaft etwa 40m2, Kosten etwa 1000Euro/m2), die sie selber(!) umgebaut haben (auch die Frauen! – sie kaufen Zement, Ziegelsteine, Mörtel, Fliesen, etc.  – und los geht’s). Doch die Fassaden, Treppenhäuser, Technik bedient halt keiner – diese verludern etwas, da sie der Stadt gehören. (Im sowjetischen System waren viele Wohnungen oft gratis den (Mehrbesseren) überlassen worden – das hat sich bis heute so gehalten, indem zB. Arbeitnehmern, die an den Betrieb gebunden werden sollen, zu Tiefstpreisen Wohnungen überlassen werden; die kleinen Abzahlungsraten werden vom Lohn abgezogen – das dauert dann ewig). Viele Frauen sind (alleinstehend und) ausnehmend gut gekleidet – sie sparen 1 – 2 Monate und kaufen erst dann. Jeder hat das neuste Handy (alle Anrufe gratis, sms free und 5 GB kosten im Monat etwa 5 – 7 Euro), das Benzin kostet 40-60 cents der Liter.

Die Gebäude sind alle hoch, denn sie nutzen die maximalen 9 Geschosse + ein Technikgeschoss, mit (unzugänglicher) Attika).

Lifte werden aus Weissrussland oder der Türkei bezogen und mit einer lokal gemieteten Truppe eingebaut. Auf einer Baustelle arbeiten etwa 140 Leute. Im Winter wird bis zu Temperaturen von -26 Grad gebaut (etwa 14 Tage bis 4 Wochen pro Winter ist das Bauen nicht möglich).

Die Balkonplatten gehen von innen nach aussen ohne Unterbrechung durch. Die Ziegel werden von innen gelegt, somit braucht es für die neun Geschosse hohen Gebäude (mehr ist in der Stadt nicht erlaubt) keine Gerüste. Eine Baustelle dauert etwa 1 Jahr.

-Baustellen z.B ohne Spriessung (senkrecht, 5 – 6m, ohne Geländer oben, Arbeiter in Turnschuhen, ohne Helm.

-Sollstunden, Ferien: Arbeitszeit strikt von 8 -12 und 13 – 17 (aber nur die Präsenzzeit wird gemessen, nicht den output, der auch vom Rhythmus des Auftauchens des Chefs mitbestimmt wird – wenn er Zeit hat und kommt, dann geht es weiter). 3 Wochen Ferien sind bezahlt, nach Absprache ist mehr unbezahlter Urlaub möglich. Etwa 10 Krankheitstage werden bezahlt.

-Qualifikation Architektin: 5 Jahre Studium an der TU Pawlodar – es waren 3 Studentinnen, nur sie hat abgeschlossen.

Die Ausführung scheint qualitätvoll und nach Plan zu verlaufen. Hier kostet der m2 Wohnungsfläche beim Kauf „nur“ etwa 800 Euro – am Fluss aber 1‘300 Euro/m2 – Wohnungsgrössen betragen dort 100m2 oder 120m2.

-Zeiterfassung: man muss an der Kontrolle vorbei – und sich abmelden, wenn man raus geht. Verlässt man das Büro mit dem Auto, ist am Schlagbaum ein nochmaliges Einschreiben nötig.

-Hilfsmittel: PC, Internet, Drucker, Telefone;  nicht das neuste – aber gute Ausrüstung.

-Weiternutzung der entwickelten Grundrisse, immer die gleiche Art (Volumen, Grundrisse, Wohnungen, Fasssaden). Ablagen als A3-Fotokopien.

-Öffentlichkeit: Baureglemente, Brandschutz, Arbeitnehmerschutz – alles vorhanden und wird rege benützt, gleicher Standart wie EU. Die Regulationen geht gemäss Generalplaner noch viel weiter als in Europa und werden minutiös kontrolliert (doch kann man mit etwas Geld nachhelfen…).

Mit gegossenem Beton könnten die Wande und Decken dünner gemacht werden. Diese Fabrikations- und Verlegearten sind kaum zukunftsfähig – sie geben aber momentan glücklicherweise vielen Leuten Arbeit und Verdienst. Die Dämmwirkung dieser dicken Backsteinwände ist genügend. Allerdings sind die von innen nach aussen durchgehenden Balkonplatten nicht optimal. Das Bauen ohne Gerüst ist zwar günstig – die Frage bleibt, wieweit dies aus der Sicht der Arbeitssicherheit optimal ist?

-Energiesparen – Synergien Fernheizung, Zusammentun mit anderen, Abwärmenutzung, Minergie, Fotovoltaik –nichts geplant. In der Stadt ist kein Haus gedämmt, auch die neuen nicht; es sind reine (Beton oder) Backsteingebäude – allerdings sind bei den Wohn- und Geschäftshäusern die Backsteinmauern 80cm dick (was einen guten u-Wert (= Dämmwert) gegeriert.

-Parkplätze: es gibt viele, die auch gut genutzt werden; die Leute fahren trotzdem viel mit Bussen, Minibussen und dem Tram. Für die Parkplatzbenützung muss man (ganz wenig) bezahlen.

-Wie ist die Stadt im Vegleich: Die Stadt hat etwa 300‘000 Einwohner; zudem gibt es noch 2 weitere Städte im Gebiet Pawlodar (welches 125‘000m2 misst = 3 x Schweiz) mit zusammen nochmal 350‘000 Einwohnern. Es gibt in Pawlodar kein „Zentrum“/Altstadt; am Anfang entstand in der Nähe des Flusses eine Handlungssiedlung, dann das „Russenviertel“ (erste Gebäude, die für die

Industriearbeiter gebaut wurden), dann geschah eine sprunghafte, schnelle und chaotische (sowjetische) Entwicklung mit Massenwohnungsbau. Es gibt viel Schwerindustrie (vielleicht 70% der Leute aus Pawlodar arbeiten da, alle Universitätsstudien diesbetreffend sind gratis). Leider werden die eigentlich guten Sicherheitsstandards nicht durchgesetzt (wie auf den Baustellen). Es gibt auch kaum Umweltschutz: die Bauxitresten (brennt bei direktem Kontakt die Haut buchstäblich von den Knochen weg) aus der Aluproduktion werden zB. in künstlichen, roten  Seen „gelagert“, die im Sommer austrocknen – und der ewige Wind bringt dann den Bauxitstaub über die ganze Stadt und weg…

-Stadtarchitekt: Er hat Projekte zur Begrünung der Stadt (neue Themenpärke in allen Quartieren, mit Toilettenanlagen und Kinderspielplätzen – die Projekte werden durch die Stadt geplant, finanziert und unterhalten; es gibt Kosten (auf einzelen Bäume heruntergebrochen, auch Unterhalt) und Terminpläne der Realisierung (2015 – 2017). Oft sieht man in den Grünstreifen entlang der Strassen, wie neue Bäume gepflanzt worden sind – es tut sich was!

-Die Stadt hat in ihren Strassen eine Kanalisation, die mit Sonnenenergie funktioniert: die Sonne trocknet die Flut nach einem Wolkenbruch (es gibt keine Strassenkanalisation). Das Überqueren der Strassen in diesem Zustand ist bisweilen nicht einfach!

Die Stadt erlaubt für alle Gebäude bis zu 9 Geschossen (galt und gilt auch für die bestehende (sowjetische) Bebauung). Die neuen Projekte sollen den Stadtarchitekten in möglichst vielen Varianten vorgelegt werden – Termine einer gemeinsamen Sitzung mit den Chefs der einzelnen Ressorts scheinen in einer Woche möglich zu sein. Für neue Anlagen möchte die Stadt keine oberirdischen Parkplätze (dafür Gärten und schöne Plätze), keine foodmalls und keine brick-buildings.

Schöne Brunnen am Fluss – jede einzelne Fontäne kann individuell auf- oder zu gedreht werden – welche Stadt kennt und bietet so viel individuelle Freiheit!

Ein Kellerfenster soll kurzerhand geschlossen werden, nichts ist zur Hand als nur ein Handwaschbecken, woran man also Hand anlegt

Natur

12.000 m² grosses Grundstück mit einer Villa. Das Grundstück ist mit einer ca. 3 m hohen Ziegelmauer umgeben. An der Innenseite der Mauer wurden ca. 150 Fichten mit einer Höhe von 100 – 1 20 cm gepflanzt. Zudem sind einige Pflanzungen aus einer frühen Planung auf dem Grundstück. Es ist eine parkähnlicheren Gestaltung mit eine artenreiche Bepflanzung vorgesehen. Es wurden Gehölze zur Grossbaumverpflanzung im Zentrum von Pavlodar ausgesucht.